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Gespräche im Salon

„Gespräche im Salon T-Kult“
Künstler, Kulturschaffende, Kritiker und Wissenschaftler diskutieren wichtige Themen – kontrovers in den Positionen, zuspitzend in der Sache, analytisch in der Transparenz,rhetorisch im Argument, verantwortlich in der Haltung.

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21.03.2013, 19:00 Uhr | Buchpräsentation


Hartmut Böhme, Beate Slominski (Hg.):
Das Orale.
Die Mundhöhle in der Kulturgeschichte und Zahnmedizin, Fink Verlag.

Zur Website www.dasorale.de

     

Buchhandlung Walther König, Berlin, an der Museumsinsel

Hartmut Böhme und Beate Slominski (Hg.)Das Orale. Die Mundhöhle in Kulturgeschichte und Zahnmedizin (Fink Verlag, März 2013): Die Publikation zur kulturellen und medizinischen Bedeutung des Oralen ist die erste dieser Art und führt die getrennten Sphären der Kulturwissenschaften und der Medizin in einem interdisziplinären Rahmen zusammen. 

Das-Orale_COVER

Was für eine Welt: physisch, semantisch, imaginär! Der Mundraum weist eine Fülle von Leistungen und Eigentümlichkeiten auf, die in diesem Buch dargestellt werden. Geboten wird hier eine integrale Gesamtansicht der anthropologischen, kulturellen, ästhetischen, zahnmedizinischen, linguistischen, künstlerischen und psychodynamischen Dimension des “Mundwerks” vom Mythos bis zur neuesten Gegenwart.

Besonders geprägt ist das Buch durch die vielfältigen Beiträge bekannter bildender Künstler, die die wissenschaftlichen Perspektiven auf das einzigartig multiple Organ des Menschen – seinen Mund – ergänzen: John Bock, Janet Cardiff & George Bures Miller, Martin Eder, Maria Eichhorn, Lisa Junghanß, Via Lewandowsky, Bernhard Martin, Jonathan Meese, Olaf Metzel, Olaf Nicolai, Aura Rosenberg, Thomas Scheibitz, Thomas Schütte, Andreas Slominski und Erik Steinbrecher.

Autoren der Kulturwissenschaft und der Literatur sind Lorenz Aggermann, Lars-Olav Beier, Claudia Benthien, Hartmut Böhme, Ulrich Clewing, Christopher Dell, Lilli Gast, Anna-Catharina Gebbers, Durs Grünbein, Felix Hoffmann, Wladimir Kaminer, Klaus Michael Meyer-Abich, Jürgen Müller, Lothar Müller, Nikolai von Rosen, Beate Slominski, Thomas Steinfeld, Jürgen Trabant, Ulrike Vedder und Mirjam Wittmann sowie als Vertreter der klinischen und praktischen Zahnmedizin und ihres Umfeldes Dominik Groß, Martin J. Hauck, Bernd Kordaß, Martin Lotze, Michael J. Noack, Peter Purucker, Barbara Ritzert, Henrike Staudte, Ralf Vollmuth, Jürgen Weitkamp und Frank Wohl.

Durch die unterschiedlichsten Beiträge aus der Kunst- und Kulturwissenschaft, der Literatur und der bildenden Kunst wird „Das Orale“ zu einer Entdeckung des dark continent, der Mundhöhle in Geschichte und Gegenwart.

Hartmut Böhme, Beate Slominski (Hg.), Das Orale. Die Mundhöhle in Kulturgeschichte und Zahnmedizin. Wilhelm Fink Verlag
1. Auflage März 2013, ca. 350 Seiten
51 s/w + 172 farbige Abbildungen
Festeinband mit Schutzumschlag, € 39.90 / CHF 50.50
ISBN: 978-3-7705-5512-3

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15. Oktober, 20:00 Uhr: Mode & Moderne
Zu Gast sind Laura Bieger, Annika Reich, Susanne Rohr,
Autorinnen des Buches: Mode – Ein kulturwissenschaftlicher Grundriss
(Wilhelm Fink Verlag, München 2012)
Moderation: Hartmut Böhme
Ort: Salon T-Kult, Ludwigkirchstraße 10a in 10719 Berlin-Wilmersdorf

Laura Bieger, Professorin am John-F.-Kennedy-Institut der Freien Universität Berlin;
Annika Reich, Kulturwissenschaftlerin und Schriftstellerin;
Susanne Rohr, Professorin am Institut für Anglistik und Amerikanistik, Universität Hamburg;
Hartmut Böhme, Professor am Institut für Kulturwissenschaft, Humboldt-Universität-Berlin.

Mode und Moderne pur

Kleidung, Haare sowieso, die Schminke, die Accessoires sind der Mode, dieser „Göttin des Scheins“ (Stéphane Mallarmé) unterworfen. Mode ist die Verführung, sich ins Stoffliche aufzulösen, sich in die vestimentäre Ausstattung zu verausgaben. Gerade dadurch gewinnen wir zugleich Zugehörigkeit und Differenz. Die Mode reguliert unseren Look, der sowohl das Medium unserer Selbstdarstellung wie der Attraktivität im Angesehenwerden durch andere ist. Seit es nicht nur, wie in den traditionalen Gesellschaften, Kleiderordnungen gibt, sondern die Kleider-Mode herrscht, hat es eine fast grenzenlose Ausdehnung des Modischen gegeben: Nichts unter der Sonne, das nicht den Zwängen und Freiheiten der Mode unterworfen ist. Alle Artefakte unterliegen der Gestaltung, dem Design. Und das Design huldigt längst nicht mehr einem überzeitlichen oder epochalen Kanon des Schönen, sondern den flüchtigen, darum nicht weniger mächtigen Impulsen des modischen Formwillens. Was nicht gestaltet ist, ist nicht. Ohne Ausdruck, Auftritt, Darstellung, ohne Performance existiert beinahe nichts mehr. Zeige mir eine Gabel und ich sage Dir, welchem Jahrzehnt sie angehört. Und das gilt für Autos, Maschinen, Bauformen, Computer, Möbel – also für das Universum der Dinge, ohne das wir nicht leben können. Die Mode ist der Modus des Seins geworden. Nicht mehr schicksalhaftes Geworfensein, sondern der modische Stil bestimmt die Weise unseres Existierens. Und wie wir in der Gestaltung von Outfit und Dingwelt unsere Identität markieren, so gibt es unterdessen auch modische Hunde und Moden für Hunde, modische Pflanzen, Ferienziele oder Musikstücke.

Hartmut Böhme, Professor am Institut für Kulturwissenschaft, Humboldt-Universität zu Berlin

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